Ja, ihr habt richtig gehört, das „Rufhorn“ soll jetzt wieder häufiger ertönen um euch auf dem Laufenden über den Stamm zu halten und euch über Kommendes und Vergangenes zu informieren, damit ihr, auch wenn ihr es mal nicht zu einer Aktion schafft, das Gefühl haben könnt, sie hautnah miterlebt zu haben.
Für all diejenigen, denen das Rufhorn noch kein Begriff ist: Das Rufhorn ist unsere Stammeszeitung gewesen und wurde 2019 in Form dieses Blogs von fred (Ralf) wiederbelebt, bis sie leider schon im folgenden Jahr wieder eingemottet wurde. Die Idee ist aber immer noch dieselbe: JEDER darf sich hier austoben und sich von der Seele schreiben, was ihn beschäftigt!
Bevor das Rufhorn aber ab Januar wieder regelmäßig erscheinen soll, steht jetzt erst einmal ein Abriss des vergangenen Jahres an:
In das Jahr starteten wir mit zwei höchst produktiven Renoviertagen im Februar und April. Bei diesen schnitten wir die zahlreichen Bäume auf unserem Gelände zurück, schlossen Lücken in der das Gelände umsäumenden Hecke und räumten das Tankregal auf. Außerdem konnten wir unser Waschhaus auf Vordermann bringen und nach langen Jahren ohne Erkennungszeichen auf dem Gelände endlich einen neuen Fahnenmast aufstellen.
Nach der Arbeit sollte es dann aber auch ans Vergnügen gehen und so fand im Mai auf unserem nun wieder glänzenden Gelände die Sternfahrt statt. Etwa 150 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus unserem Landesverband machten sich am 17. und 18. Mai auf den Weg zu unserem Stammesgelände und starteten dafür in Bingen, Obermoschel und sogar in Kaiserslautern. Auch unsere Sippe Eisvogel war mit sechs Mann vertreten und meisterte drei Stationen, die die Landessippe in verschiedenen Städten und Orten platziert hatte. Somit lösten wir mehr Aufgaben als jede andere Sippe. Am 20.05. erreichte die Sternfahrt dann ihren Höhepunkt auf unserem Gelände, das man durch die wehende Fahne des BdP auch schon von weitem erkennen konnte. Es stand Kohte an Kohte und nach einigen letzten Aufgaben und einem alles entscheidenden Geländespiel wurde der Wanderpokal verliehen. An ein gehaltvolles Abendessen schloss sich eine ausgelassene Singerunde, deren letzte Teilnehmer am nächsten Morgen schon die ersten Erwachenden begrüßen konnten. Die Sternfahrt war vorbei, aber noch lange hielten wir das schöne Bild im Geiste, das unser belebtes Gelände ergab.
Schon in der folgenden Woche stand eine der größten Aktionen des Jahres an: das Landespfingstlager mit dem Motto „Adel verpflichtet“. Als gesandte des „Reichsgrafen Bretzo von Bretzenheim“ präsentierten wir eine riesige, goldene Pappmaschee-Brezel, die die Wölflinge in ihrer Gruppenstunde gebastelt hatten, als unser Erkennungssymbol. Ein Wochenende voll Spaß, Spiel und Gesang für die die Wölflinge, Pfadfinder und uns Rover, an das wir gerne zurückdenken.
Da wir nicht faul sind und des Fahrens noch nicht müde waren, schloss sich wiederum zwei Wochen später eine Kanutour auf der Lahn für unsere Sippe Eisvogel als Vorbereitung für die Bundesfahrt in den Sommerferien an, bei der uns ein Freund von Stamm Luchs begleitete. Von Balduinstein bis Lahnstein paddelten wir die Lahn hinab und ließen uns selbst von schlechtem Wetter nicht unterkriegen. Zwischen Burgen und Wäldern genossen wir die Landschaft und das kühle Wasser, das uns daran erinnerte, dass auf Fahrt sein viel mehr ist, als sich irgendwie fortzubewegen.
Um auch die Eltern unserer Wölflinge und Pfadfinder mit ins Stammesgeschehen einzubeziehen, folgte vom 17. auf den 18. Juni ein Elternlager. Hier konnten die Kinder bei einem Postenlauf ihren Eltern auch mal zeigen, was sie so draufhaben. Die Eltern lernten eine Jurte aufzubauen, um am Abend darin zu schlafen. Unsere Kämmerei zeigte an ihrem Stand, was man sich als Sippling oder Wölfling alles so zu Weihnachten wünschen könnte und direkt nebenan konnte man in einigen alten Fotoalben blättern und so eine kleine Reise in die Vergangenheit wagen. Am Abend wurde neben einer kleinen Vorführung von Bildern aktueller Aktionen natürlich aus vollem Halse gesungen und in der Runde ging der Tschai. Der Abend schloss mit einer kurzen Ansprache von Ellen, in der sie sowohl das Elternlager zusammenfasste als auch einige Worte zur Wichtigkeit der Pfadfinderarbeit als solche fand. So endete die Aktion mit einem angenehm andächtigen Gefühl.
Den Rest des Monats konnten wir ein wenig durchatmen, um dann im Juni noch einmal Hand anzulegen. Beim Materialtag prüften wir den Bestand, montierten neue Regale und Namen einige Ausbesserungen an Zelten vor.
Mit dem Material in Schuss war es endlich soweit – die Sommerferien waren da und das bedeutete natürlich: Großfahrt! Die Bundesfahrt führte uns in diesem Jahr nach Schweden, wo wir nach 24 langen Stunden Zugfahrt ankamen. Zu Land und zu Wasser erlebten wir dieses wundervolle Land, seine Landschaft und das Gefühl auf Fahrt zu sein. Für die sechs Sipplinge der Sippe Eisvogel war es die erste, aber sicher nicht die letzte Großfahrt. Manch eine Erinnerung wird nicht so bald verblassen und einiges Gelerntes wird die Schwedenfahrer noch lange begleiten. Sei es, dass ein kompletter Topf voll Kartoffelpüree für eine Person doch ein bisschen zu viel ist, dass man im Moor leicht steckenbleibt oder dass man auch ohne Heringe eine exzellente Kohte aufbauen kann.
Zurück zuhause kam dann schon bald das Weinfest. Wie gewohnt verköstigten wir die Bretzenheimer mit der Unterstützung der Mitglieder und einiger Eltern und boten Pommes, Nuggets und Frühlingsrollen. Abseits von der Arbeit im Stand bot das Weinfest aber auch eine tolle Möglichkeit sich im Ort zu präsentieren und mit den Stammesmitgliedern, den Eltern und auch mit Ehemaligen ins Gespräch zu kommen.
Noch waren die Ferien aber nicht vorbei und so fanden gleich zwei Aktionen parallel statt. Zum einen war das das Landeswölflingslager in Wiesbaden. Hier trafen sich die Wölflinge aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland um Kontakte zu knüpfen, Spiele zu spielen und einfach Spaß zu haben.
Zum anderen war das aber auch die Rovergroßfahrt nach Irland. Als „Fahrtengruppe Kuckuck“ nahmen wir Milane auch noch zwei R/Rs anderer Stämme unter unsere Fittiche und wanderten entlang der irischen Westküste bis zu den berühmten „Cliffs of Moher“. Auf unserer Fahrt durften wir Irland von seiner besten Seite erleben. Land und Leute muss man lieben und ohne Regen, mit einer geliehenen Gitarre und guten Freunden im Gepäck kann ich diese Aktion getrost als mein Highlight des Jahres bezeichnen.
Nach einigen Wochen Verschnaufpause im Stamm rief der Landesverband wieder zum Schultern der Gitarren und Blättern in den Liederbüchern auf. Das Singetreffen auf der Schmidtburg wurde dieses Jahr nämlich wieder ins Leben gerufen. Der Stamm Vogt von Hunolstein richtete dieses Event aus, bei dem alte Fahrtensänger und junge Sippenchöre die Möglichkeit hatten ihre Lieblingslieder zum Besten zu geben. Getragen hat das Singetreffen aber vor allem die Atmosphäre der alten Gemäuer im Schein des Feuers und der dichte Nebel am nächsten Morgen.
Im Oktober war dann die Schmidtburg noch einmal unser Ziel, diesmal für eine kleine Herbstfahrt. Vier Tage, fünf Teilnehmer und ein Ziel. Wie das im Herbst aber nun mal ist, wollte das Wetter nicht so wie wir: dichte Nebelwände, in der Kohte Kälte und ganz viel Regen. Unser Schrittziel erreichten wir zwar nicht, aber die Burg ließen wir uns nicht nehmen und so mussten wir ein wenig abkürzen. Aber auch wenn Bus und Bahn uns an Stelle unserer Füße einen großen Teil der Reise trugen, war der Anblick der Burg im Schein der Sterne und am nächsten Morgen in Nebel gehüllt nicht weniger magisch und belohnte die schwerlich Reise.
Neben unseren, erfolgreichen Sammeleinsätzen für den Landesjugendring im April und für die Kriegsgräberfürsorge im September, bleibt nun noch eine weitere wichtige Aktion: Das Stammesthing im November. In der Kronenberghalle kamen Alt und Jung zusammen und besetzten die wichtigsten Posten im Stamm. Alex legte nach zwei arbeitsreichen Jahren sein Amt als Stammesführer nieder, und wurde von mir, hutmann (Nicolas) abgelöst. Florian ließ sich zu meinem Stellvertreter wählen und Franz-Joachim ließ sich zum Schatzmeister neu wählen, womit er die Stammesführung weiterhin ergänzt.
Nun steht für dieses Jahr nur noch eine letzte große Aktion an, nämlich das Winterlager vom 15. bis zum 17. Dezember, das dieses Jahr in Simmern stattfindet. Wenn es dich nach den Erzählungen also schon in den Fingern juckt, auch endlich wieder Kluft und Halstuch anzuziehen melde dich jetzt noch schnell an! Und wenn nicht, weißt du ja, wo du ab jetzt die Berichte von Aktionen finden kannst.
Gut Pfad
-hutmann (Nicolas)
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